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Freie Gedanken

Wir möchten beide mal unseren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen.

Manfred

Eigentlich war ich immer der Meinung das Mütter in schweren Zeiten zu ihren Kindern halten. So habe ich es durch meine Mutter kennengelernt. Sie war bis zu ihrem Tod um mich besorgt und immer für mich da. Mit Schrecken wurde ich eines besseren belehrt als ich Sylke kennenlernte. Ich mußte feststellen das die Fürsorge ihrer Mutter nicht so wirklich riesig war. Sie hat mir schnell alle Aufgaben Sylke betreffend überlassen, so daß sie ihr Leben unbeschwert genießen kann. Ich habe die Aufgaben zwar gerne übernommen, aber auch ich war Krank und hätte so manches mal eine helfende Hand gebrauchen können. Sylke und ich können unser Leben zwar noch immer meistern aber mit ein wenig Hilfe der Familie wäre doch vieles einfacher.

Sylke

Eigentlich sollten Mütter zu ihren Kindern stehen egal was kommt und Kinder sollten das mit einer gewissen Dankbarkeit honorieren. In meinem Fall trifft leider beides nicht zu. Warum nicht, ist hier die Frage? Die Frage stelle ich mir immer und immer wieder.

Ich habe in meiner Kindheit sehr viel aufregendes erlebt, so daß ich heute noch von den Erinnerungen zehre. Mein Vater hat oft im Ausland gearbeitet und wir haben davon 3 Jahre in Nigeria mit ihm verbracht. Das war eine sehr aufregende Zeit die ich mit guten und schlechten Gedanken verbinde. Ich freute mich damals immer wieder auf den Urlaub zu Hause, aber denke heute noch oft mit Aufregung an viele spannende Situationen zurück. Einmal sind wir auch 3 Wochen in den Urlaub nach Brasilien gefahren und ich habe dort viele Naturereignisse erlebt. In Rio sind wir auf dem Zuckerhut gewesen und bestaunten dort den wahnsinnigen Ausblick. Am nächsten Tag standen wir vor dem riesen Corcovadus (der Christusfigur) auf dem Berg. Danach haben wir die riesen Wasserfälle in Iguazu von brasilianischer und argentinischer Seite besichtigt. Die Wassermassen die da vom Berg herunterfielen benetzten unsere Haut so sehr, daß man halb geduscht war. Die tosenden Geräusche dieses Ereignisses haben sich in mein Gehirn gebrannt. Weiter ging es nach Manaus. Dort bewunderten wir die Natur vom phänomenalen Zusammenfluss des schwarzen Rionegro und braunen Amazonas. Das ganze zog sich über Kilometer hin und sah aus wie Milch die man in einen schwarzen Kaffee kippt. Wir haben auch einen kurzen Trip in die Hauptstadt Brasilia gemacht, an die ich aber nicht so erinnern kann. Ich weiß das es ein sehr anstrengender Urlaub war, da ich damals knapp 12 und meine Schwester erst 3 Jahre alt war. Aber dennoch weiß ich diesen Urlaub sehr zu schätzen und freue mich dieses Land bereist zu haben.

Auch ich habe meinen Eltern so einige Probleme gemacht. Unter anderem bin ich schon mit 18 Mutter geworden. Mein Vater und meine Mutter haben mich unterstützt trotz Kind eine Ausbildung zu machen und meinen beruflichen Werdegang einzuschlagen.

Mein Vater war schon länger Tod als bei mir die MS richtig ausbrach. Damit fingen die Probleme an. Ich verlor immer mehr an Selbständigkeit und brauchte Hilfe. Ich denke nicht das meine Familie damit zu recht kam und es so richtig wahr haben wollte.

Auch ich war keine perfekte Mutter. Ich war fast immer alleinerziehend und mußte für unseren Unterhalt sorgen. Aber ich habe nicht auf das Tauchen verzichten wollen und nahm aber meine Tochter einmal im Jahr mit in den Urlaub. Zu Beginn gab es für sie Kinderbetreuung, dann ging sie Schnorcheln und im letzten Urlaub ging sie mit mir Tauchen. Leider hat sie die vielen schönen Erlebnisse nicht in Erinnerung behalten. Sie machte mir später noch Vorwürfe, ich habe nie einen Kindgerechten Urlaub mit ihr verbracht. Auch meine Eltern haben die Urlaube nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet, trotzdem genoss ich sie auf meine Weise.

Leider hat sich auch meine Tochter von mir abgewand, als ich zu Krank wurde und ihr das bessere Angebot einer Adoption von ihrem jetzigen Vater zuteil wurde. In ihrer schwierigen Pubertät sah er sich noch nicht in der Lage die Verantwortung für sie zu übernehmen. Wir hätten damals schon seine Unterstützung brauchen können, damit die Situation zwischen uns beiden nicht so eskaliert.